Felix
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Bevor wir uns ansehen welche Probleme aufgrund einer fehlenden privaten Vorsorge ergeben, stellen wir kurz die zwei wichtigsten Pensionssysteme vor. Das Verhältnis zwischen letztem monatlichem Nettogehalt und der bezogenen monatlichen Pensionszahlung wird als Lohnersatzquote bezeichnet. Die Lohnersatzquote bestimmt die Attraktivität eines Pensionssystems.
Beim Anlageverfahren zahlen Privatpersonen während ihrer Erwerbstätigkeit in das Pensionssystem ein. Die Beiträge werden am Kapitalmarkt angelegt und so das individuelle Deckungskapital für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit gebildet. Bei der Pensionierung werden die einbezahlten und veranlagten Beträge ausgezahlt.
Je nach Kapitalmarktentwicklung und Anlagestrategie entstehen beim Anlageverfahren Risiken durch die Investition und im Fall hoher Inflationsraten. Dieses Anlagerisiko besteht beim Umlageverfahren nicht.
Beim Umlageverfahren zahlen aktive Berufstätigen Beiträge in das Pensionssystem. Die Beiträge werden direkt an die Pensionsbezieher umverteilt. Im Gegensatz zum Anlageverfahren werden sie nicht investiert oder verzinst.
Die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen muss der Staat ausgleichen.
Die USA vertraut bei seinem Pensionssystem auf das Anlageverfahren. Obwohl in den USA jeder Arbeitnehmer eine staatliche Rente aus dem Sozialversicherungssystem bekommt, sparen so gut wie alle Privatpersonen auf ihre Pension. Mit dem Bewusstsein, dass dies im Alter nicht ausreichen wird, verlässt sich ein grosser Teil der Bevölkerung nicht auf die staatlichen Pensionen.
Private finanzielle Vorsorge ist ein allgegenwärtiges Thema und wird ernst genommen. Finanzplanung und eine passende Finanzstrategie sind für viele Menschen ein wesentlicher Bestandteil einer verantwortungsvollen Lebensplanung.
In Kontinentaleuropa haben sehr wenige Menschen eine ganzheitliche, auf sie abgestimmte Finanzstrategie. Die meisten Menschen verlassen sich komplett auf die staatlichen Pensionen, was aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung nicht klug ist.
Unser Rentensystem steht vor riesigen Herausforderungen. Aufgrund des demographischen Wandels müssen beim Umlageverfahren immer mehr Rentner von immer weniger Beitragszahlern finanzieren werden.
Die Lebenserwartung steigt in Österreich seit Jahrzehnten konstant an, während die Geburtenraten seit den 90er Jahren auf geringem Niveau verharren. Statistiken von der Weltbank zeigen, dass von 1960 bis 2018 die Lebenserwartung von 68.6 auf 81.6 Jahre gestiegen ist. All jene die nach 2007 geboren sind werden im Durchschnitt über 100 Jahre alt werden. Im selben Zeitraum sind in Österreich die Geburten pro Frau von 2.7 auf 1.5 Kinder gesunken.
Österreichische Lebenserwartung und Geburtenrate / Frau, 1960 bis 2018
Diese Bewegung hat zum Resultat, dass die Bevölkerung immer älter wird. Wie Zahlen der Statistik Austria in der folgenden Grafik belegen, ist der Anteil der über 65 jährigen seit 1960 von 23% auf 14% gesunken während der Anteil an über 65 jährigen, also den Pensionisten von 11% auf 19% gestiegen ist.
Bevölkerungsverteilung in Österreich nach Alter, 1960 bis 2018
Einzig die Zuwanderung von jungen Menschen aus dem Ausland steuert diesem Trend entgegen. Ohne sie würde die österreichische Bevölkerung schrumpfen und ausserdem noch mehr altern.
Aufgrund der sinkenden Geburtenrate stehen auf der einen Seite immer weniger junge, arbeitenden Menschen, die in das Pensionssystem einzahlen. Auf der anderen Seite gibt es bedeutend mehr Pensionisten, also Leistungsempfänger. Diese Gleichung geht sich auf Dauer nicht aus, der Staat muss dieses System schon jetzt kräftig subventionieren.
Wie erwähnt wird in Österreich betriebliche als auch die private Vorsorge aufgrund mangelnder staatlicher Anreize kaum genutzt – das kann mittelfristig zum Problem werden: Für heute junge Menschen besteht das Risiko, dass im Alter zu wenig Arbeitnehmer in das System einzahlen, Pensionen sinken werden und ein angemessener Lebensstandard nicht gewährleistet ist.
Was tut der österreichische Staat? Zur Bemessung des Pensionsanspruchs wird das Gehalt des Durchrechnungszeitraum genommen. Dieser Durchrechnungszeitraum wird sich in Österreich auf Basis der Pensionsreform 2014 kontinuierlich von derzeit 29 Jahre auf 40 Jahre erhöhen. Da durchschnittliche Gehälter in früheren Verdienstjahren gewöhnlich niedriger sind, sinkt der Pensionsanspruch mit einer längeren Berechnungsperiode. Ein erster Schritt der zu denken gibt.
Dass Altersvorsorge wichtig ist wissen wir alle. Angenommen du bist 40 Jahre alt und planst mit 65 in Pension zu gehen. Gerechnet mit der durchschnittlichen Lebenserwartung wirst du 20 Jahre deines Lebens vorfinanzieren müssen. Das sollte eine sehr wesentliche Komponente in deiner Finanzplanung darstellen.
Dennoch ist es sehr selten, dass Menschen wirklich für dieses Thema sensibilisiert sind und über ihre persönliche Situation Bescheid wissen. Sie verlassen sich auf staatliche Pensionen und sind sich nicht im Klaren, ob und wieviel Geld sie zusätzlich benötigen werden, um ihren Lebensstandard aufrecht zu erhalten.
Aufgrund der kontinuierlich fortschreitenden Überalterung und den drohenden Lücken in den Pensionssystemen hat das World Economic Forum (WEF) 2017 einen Bericht mit dem Namen „Challenges facing global retirement systems“ veröffentlicht. Die Probleme und Lösungsvorschläge des WEF sind in der folgenden Grafik aufgelistet.
Probleme und Lösungsansätze für globale Pensionssysteme, WEF 2017
Übernimm Verantwortung und setz dich mit dem Thema Altersvorsorge auseinander. Erstelle eine persönliche Finanzstrategie und einen persönlichen Finanzplan. Unter Berücksichtigung deiner finanziellen Gesamtsituation beschreibt dein Finanzplan, wann und wieviel du sparen solltest, um dein Pensionsziel zu erreichen. Ausserdem gibt er die Richtung vor, wie du deine Ersparnisse am Besten investieren und anlegen solltest.
Mehr zum Thema persönliche Finanzstrategie findest in unserem Blogpost du hier.
finopt ist ein digitaler Finanzberater der dich dabei gezielt unterstütz, einen persönlichen Finanzplan zu erstellen, und diesen umzusetzen. Konsolidiere deine Finanzsituation, erzähle finopt über deine Wissen und deine Präferenzen, und erfasse deine Ziele.
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Evaluiere objektiv dein finanzielles Setup, verbessere es mit Hilfe von finopt und dem bereitgestellten Finanzplan in allen Bereichen und verfolge wie sich dein finpuls dadurch verbessert. Dank kontinuierlicher Analyse deiner Situation findet finopt immer wieder Verbesserungspotenzial und schlägt Dir konkrete Massnahmen zur weiteren Verbesserung des finpuls vor.
Warum verantwortungsvolle Altersvorsorge Finanzplanung erfordert kannst du in unserem Blogpost dazu lesen:
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