Empfundenes Glück in 156 Ländern: Ein internationaler Vergleich

finopt | Apr 16, 2021 | 6 Min
Was bedeutet Glück? Parallelen in den Grundbedingungen für Glück und was Menschen darüber hinaus glücklich macht

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Glück ist ein subjektiver Begriff, dennoch gibt es Parallelen in den Grundbedingungen für Glück und was Menschen darüber hinaus glücklich macht

Wir alle leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Geld fungiert als unumstrittenes Transaktionsmedium und hilft, Dingen und Leistungen einen Wert beizumessen. Was uns Einfluss Menschen jedoch unterscheidet, ist der psychologische Aspekt, wie wir zu Geld stehen, was uns Geld bedeutet und welchen Stellenwert finanzielle Angelegenheiten haben.

 

-    Wie beeinflusst Geld dein Leben?

-    Welche Gefühle verbindest du mit dem Verdienen von Geld?

-    Was empfindest du bei Ausgeben?

-    Welche Beziehung zu Geld willst du haben?

 

Dieser Blogpost befasst sich damit, ob und wie Geld glücklich macht. Er beleuchtet, warum Menschen in verschiedenen Ländern so unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist.

 

Unser Blogpost Die wichtigsten Faktoren für unser persönliches Glück zeigt, welche Faktoren in der westlichen Welt wesentlich zu persönlichem Glück beitragen.

Er befasst sich damit, ob und wie Geld glücklich macht. Er beleuchtet, warum Menschen unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist.

 

Der Blogpost  Wie wichtig ist Geld? befasst sich damit, warum Streben nach mehr Geld nicht immer auch mehr Glück bringt:

Er geht der Theorie auf den Grund, die besagt dass steigendes Vermögen und Einkommen abnehmend zu unserem persönlichen Glück beiträgt.

 

 

Der Begriff „Glück“

Zuerst einmal ein Paar Worte dazu, was Glück bedeutet. Es gibt zwei unterschiedliche Begriffe in diesem Zusammenhang:

 

Glück haben: Glück kann eine positive Fügung bedeuten, bei der uns der Zufall begünstigt und einen Vorteil bringt

 

Glück empfinden: Bezeichnet ein Gefühl (oder Zustand), das sich durch durch subjektives Wohlempfinden auszeichnet.

 

Wir behandeln in diesem Blogpost ausschliesslich den zweiten, empfundenen Glücksbegriff.

Im Duden wird Glück als "eine angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat" definiert. Den Versuch, das Glücklichsein zu messen, haben viele Studien mit unterschiedlichsten Resultaten gemacht. Je nachdem wer, wann, wie gefragt wird kommen unterschiedlichste Ergebnisse zum Vorschein.

 

 

Glück im internationalen Vergleich
Das Glück der Österreicher und Deutschen: Es geht uns gut!

Wenn wir das Glücksempfinden in Österreich und Deutschland etwas genauer betrachten sehen wir, dass es uns eigentlich sehr gut zu gehen scheint. 81% der Österreicher und 66% der Deutschen geben in einer Befragung von YouGov 2019 an, sehr glücklich oder eher glücklich zu sein. Das hört sich eigentlich nicht schlecht an.

 

„Alles in allem gesehen: Sind Sie momentan glücklich oder unglücklich?“, YouGov 2019

 

 

Wir präsentieren im nächsten Abschnitt eine globale Studie der UNO, um zu sehen, was im internationalen Vergleich zu Glück führt. Danach beleuchten wir was innerhalb der Bevölkerung einer bestimmten Region Treiber für empfundenes Glück sein könnte.

 

 

Global wahrgenommenes Glück: 156 Länder im Vergleich

Der UNO World Happiness Report 2019 ist eine globale Studie. Es wurden Menschen in 156 Ländern befragt, wie sie ihre Lebensqualität auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten. Basis ist der Durchschnitt von Befragungen in den Jahren 2016, 2017 und 2018. Die Untersuchung ist einer der Wichtigsten und Anerkanntesten dafür, global wahrgenommene Lebenszufriedenheit und Glück zu messen, und in verschiedenen Ländern zu vergleichen.

 

 

Die westliche Welt oben auf: Europa mit den Plätzen an der Sonne

Die Studie gibt an, dass mit Finnland, Dänemark, Norwegen und Island die ersten vier Plätze vom erweiterten Skandinavien belegt werden. Österreich scheint auf dem exzellenten 10 Rang auf. Auffallend ist, dass sich 8 der 10 zufriedensten Länder in Europa befinden.

 

Nur Neuseeland (8) und Kanada (9) schaffen es unter die Top 10. Weniger verwunderlich hingegen sind die Namen der 10 unzufriedensten Länder. Entwicklungsländer, in denen zum Teil Krieg, grosse Armut und politische Instabilität herrschen, weisen die niedrigste Zufriedenheit aller Nationen auf.

 

UNO World Happiness Ranking, Oberste 15 und unterste 10 Länder, UNO 2019

 

 

Die durchschnittliche Lebenszufriedenheit ist in den obersten 10 Ländern mehr als doppelt so hoch wie in den untersten 10 Ländern. Die Autoren der Studie haben versucht, das wahrgenommene Glück anhand von objektiv messbaren Variablen zu erklären. Wie in der nächsten Grafik dargestellt, können 3.06 von 4.16 Punkten Differenz (etwa 75%) durch sechs Faktoren erklärt werden.

 

 

Die wichtigsten Treiber für empfundenes Glück

Der grösste Teil des Unterschiedes, nämlich ein Viertel der Differenz, wird durch das Einkommen pro Kopf erklärt. Das soziale Umfeld und dessen Unterstützung sind am zweit Wichtigsten. Danach folgen Gesundheit und Lebenserwartung, Freiheit bei Lebensentscheidungen, Abwesenheit von Korruption und die Grosszügigkeit anderen gegenüber.

 

UNO World Happiness Ranking 2019, Statistisch signifikante Faktoren für empfundene Lebenszufriedenheit und deren Relevanz

 

 

Die Analyse zeigt deutlich, dass Geld und Wohlstand, hier in Form des pro Kopf Einkommen, einen gewichtigen Einfluss auf Glück haben. Es geht hier ausdrücklich um die durchschnittlich wahrgenommene Zufriedenheit innerhalb eines Landes.

 

Wenn wir Süd Sudan und Finnland vergleichen sprechen wir von einem Land mit lebensbedrohender Armut und einem mit einer grossen Mittelschicht die aufgrund ausreichend finanzieller Mittel keine Existenzängste plagen. Der den Unterschied in der wahrgenommenen Zufriedenheit treibende Aspekt ist, ob und wie gut Menschen ihre Grundbedürfnisse erfüllen können.

 

Glück und die Bedürfnishierarchie von Maslow

Jeder von uns hat schon von der Maslowschen Bedürfnishierarchie gehört. Sie stellt dar welche menschlichen Bedürfnisse Priorität vor anderen haben und unser Verhalten treiben. Je mehr Stufen der Bedürfnis Pyramide erfüllt sind, umso zufriedener sollte ein Mensch normalerweise sein.

 

Maslowsche Bedürfnishierarchie

 

 

Anhand der Pyramide ist gut erkennbar, warum so viel des Unterschiedes an landesspezifischer Zufriedenheit durch Einkommen getrieben ist. Die Erfüllung unserer zwei wichtigsten Bedürfnisse, physiologische Grundbedürfnisse und Sicherheitsbedürfnisse, hängt direkt mit unseren finanziellen Mitteln zusammen.

 

Für die Bevölkerung eines Landes ist Einkommen notwendig, um für Essen, Trinken, Schlafen und Wohnraum zu sorgen. Haben die Menschen kein Geld, sind sie oft von Arbeitslosigkeit, Hunger, Durst oder Obdachlosigkeit geplagt. Sie können ihre Grundbedürfnisse nicht abdecken und sind unzufrieden und unglücklich.

 

Wenn es ein funktionierendes Sozialsystem gibt, kann ein Teil der Bevölkerung die untersten Bedürfnisse dank staatlicher Hilfe abdecken. Das setzt jedoch voraus, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Arbeit hat, Einkommen erzielt und dieses Sozialsystem durch Steuern stützt. Wenn das pro Kopf Einkommen sehr niedrig ist, hat der Staat wenig Möglichkeiten ein solches Sozialsystem zu erhalten.

 

 

Was können wir daraus lernen?

Gar kein Geld zu haben macht unglücklich, Unmengen davon zu besitzen nicht unbedingt viel glücklicher. Sich Wesentliches wie Wohnen, Ernährung und andere lebensnotwendige Grundbedürfnisse, problemlos durch finanzielle Sicherheit zu erfüllen, ist wichtig für Zufriedenheit und empfundenes Glück. Ein gewisser Wohlstand erleichtert das Leben und nimmt den Menschen Ängste und Sorgen. Oft verbinden sie mit ausreichend Einkommen und Vermögen Freiheit – das macht definitiv glücklich. 

 

Sobald jedoch unsere materiellen Grundbedürfnisse gedeckt sind, treten schnell andere Aspekte in den Vordergrund. Dann werden Gesundheit, persönliche Beziehungen zur Familie, Freunden und dem Partner zentral für das empfundene Glück. Wer es bis ganz oben auf Maslows Bedürfnis-Pyramide schafft der trägt durch die Erfüllung von Ich-Bedürfnissen zum persönlichen Glück bei und wird durch Selbstverwirklichung zufrieden. 

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