Wie wichtig ist Geld?

finopt | Dec 20, 2020 | 4 Min
Der Grenznutzen von Geld nimmt ab je mehr wir davon haben - was das für uns bedeutet

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Höher, weiter, schneller und immer mehr – oder nicht? Geld ist für unseren Lebensstandard relevant, der Grenznutzen nimmt jedoch ab … was bedeutet das?

In diesem Blogpost wollen wir der Theorie auf den Grund gehen, die besagt dass steigendes Vermögen und Einkommen abnehmend zu unserem persönlichen Glück beiträgt. Als weiterführende Lektüre empfehlen wir dir unsere anderen Blogpost zum Thema Geld, Glück und Lifestyle zu lesen. Du findest sie in den Links im nächsten Absatz.

 

In unserem Blogpost Empfundenes Glück in 156 Ländern: Ein internationaler Vergleich wird untersucht, warum in verschiedenen Ländern Glück anders empfunden wird. Der Post beleuchtet, warum Menschen in verschiedenen Ländern so unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist.

 

Unser Blogpost Die wichtigsten Faktoren für unser persönliches Glück zeigt, welche Faktoren in der westlichen Welt wesentlich zu persönlichem Glück beitragen. Der Post befasst sich damit, ob und wie Geld glücklich macht. Er beleuchtet, warum Menschen unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist.

 

 

Die Theorie vom abnehmenden Grenznutzen

Der Begriff "Grenznutzen" bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft den Nutzenzuwachs, den zusätzliches Einkommen oder Vermögen für eine Person bedeutet. Generell nehmen Wirtschaftswissenschaften abnehmenden Grenznutzen für jeglichen Konsum von Gütern an: Konsumiert eine Person nach einer Einheit eines Gutes eine weitere Einheit, nimmt der Nutzen dieses Gutes ab.

 

Dass eine Erhöhung des Bruttoinlandsprodukt, und dementsprechend ein Anstieg des durchschnittlichen Einkommens, positiv mit einem subjektiven Glücksgefühl korreliert, haben wir in den erwähnten Blogposts bereits analysiert. Es ist auch schon länger bekannt.

 

Die Theorie, dass ab einer bestimmten Schwelle nicht mehr zwangsläufig eine Verbesserung des subjektiven Glücksgefühls erfolgt, hat der Ökonom Richard Easterlin 1974 aufgestellt. Nachzulesen ist das für Interessierte in seiner Studie mit dem Namen „Does Economic Growth Improve the Human Lot?“. Die foldgende Grafik stellt das Prinzip schematisch dar.

 

Grenznutzen von Einkommen und Vermögen

 

 

 

Praktische Beispiele zum abnehmenden Grenznutzen

Die Zufriedenheit von Menschen steigt mit steigendem Einkommen. Die bereits erwähnte Studie von Angus Deaton und seinem Nobelpreis-Kollegen Daniel Kahneman fand, dass Geld aber nur bis zu einem Jahresnettoeinkommen von 75‘000 Dollar (entspricht etwa 68’000 Euro, Stand Juli 2019) sorgenfrei macht – ab dann ist der Grossteil der Menschen in der westlichen Welt finanziell glücklich. Der Zuwachs des Nutzens sinkt mit jedem mehr verdienten Euro. Je mehr verdient wird umso weniger macht die nächste Steigerung uns glücklich.

 

Die Zunahme des Jahreseinkommens von 30‘000 Euro auf 40‘000 Euro bedeutet einen deutlich höheren Glückszuwachs als der eine Erhöhung von 90‘000 auf 100‘000, noch weniger von 200‘000 auf 210‘000. Ähnlich verhält es sich mit dem Besitz von Vermögen. Ein Vermögenszuwachs von 50‘000 EUR auf 150‘000 macht viel zufriedener und glücklicher als der Zuwachs von 1‘000‘000 auf 1‘100‘000 EUR.

 

Das ist auch der Grund warum Menschen nicht gewillt sind, immer weiter Zeit und Energie in einen Anstieg ihres Gehaltes zu stecken, und alles andere ihrer Karriere unterzuordnen. Jeder zusätzlich verdiente Euro macht weniger glücklich, andere Dinge werden in der Gleichung zum Glück wichtiger. So ergab eine Studie von den Forschern Brickmann, Coates und Janoff-Bulman, dass Lotteriegewinner im Durchschnitt nicht glücklicher sind als Menschen, die nicht die Lotterie gewonnen haben. Des Weiteren sind die Lotteriegewinner nur wenig glücklicher als Menschen, die durch einen Unfall gelähmt wurden.

 

 

Was können wir daraus lernen?

Wer gar kein Geld hat, steht vor existentiellen Problemen. Unmengen zu besitzen, macht aber nicht unbedingt viel glücklicher. Sich Wesentliches wie Wohnen, Ernährung und andere lebensnotwendige Grundbedürfnisse, problemlos durch finanzielle Sicherheit zu erfüllen, ist wichtig für Zufriedenheit und empfundenes Glück. Ein gewisser Wohlstand erleichtert das Leben und nimmt den Menschen Ängste und Sorgen. Oft verbinden sie mit ausreichend Einkommen und Vermögen Freiheit – das macht definitiv glücklich.

 

Sobald jedoch unsere materiellen Grundbedürfnisse gedeckt sind, treten schnell andere Aspekte in den Vordergrund. Ab diesem Punkt bringt zusätzliches Einkommen und Vermögen vergleichen mit anderen Dingen nicht mehr den selben Nutzen. Dann werden Gesundheit, persönliche Beziehungen zur Familie, Freunden und dem Partner zentral für das empfundene Glück. Welcher Faktor im Moment am Wichtigsten für dich ist hängt von deinem Lebensabschnitt und deinem Wertegefüge ab. Nur du kannst entscheiden was das Wichtigste für dein persönliches Glück ist.

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