In der heutigen Gesellschaft teilen nicht sehr viele Menschen eine gemässigte Einstellungen in Bezug auf Geld. Auf der einen Seite sind gibt es die Minimalisten , auf der anderen Seite stehen die Kapitalisten und Anhänger des Konsumismus. Sie definieren sich stark über ihre Ausgaben und die konsumierten Produkte und Dienstleistungen. Mehr zum Thema findest du den Blogposts unserer Serie zum Thema Reichtum:
"Minimalismus: Gesunde Lebenseinstellung odervergänglicher Trend?" beschreibt das zum Konsumismus gegenteilige Phänomen: Link
"Was bedeutet Reichtum und wem ist er wichtig?" gibt einen zusammenfassenden Überblick: Link
Dieser Blogpost befasst sich mit den Begriffen Konsumismus und Lifestyle-Inflation. Er gibt Einblick warum Menschen dazu neigen immer mehr zu kaufen und zu konsumieren, was Anzeichen für diese "Krankheit" sind und welche Strategien dagegen helfen.
Lifestyle-Inflation und Konsumismus haben einen wesentlichen Aspekt gemeinsam: Das Erlangen persönlichen Glücks wird stark durch den Kauf und Verbrauch von Wirtschaftsgütern getrieben. Im Extremfall können beide in der Konsumsucht gipfeln. Konsumsucht ist eine Krankheit und kann als psychische Sucht oder Zwang bei Konsumenten bezeichnet werden, die sich als zwanghaftes, episodisches Kaufen von Waren äußert. Das Selbstwertgefühl ist dann stark vom Konsum und Besitz bestimmter Produkte oder Dienstleistungen abhängig.
Konsumismus ist eine Lebenshaltung, die darauf ausgerichtet ist, das Bedürfnis nach neuen Konsumgütern stets zu befriedigen. Meistens dient diese Haltung dem Streben nach Identität, Lebenssinn oder sogar Glück. Anhänger des Konsumismus bewerten die von ihnen gekauften oder konsumierten Produkte nicht als wertvoll. Meistens setzen sie diese als gesellschaftliche Statussymbole und umgeben sich mit gleichgesinnten Menschen.
Typische Anzeichen für den Hang zu Lifestyle-Inflation
Lifestyle-Inflation würde man eingedeutscht als Lebensstil Inflation bezeichnen - wir bleiben besser im Englischen. Das Phänomen ist sehr weit verbreitet und bezieht sich auf die Erhöhung der Ausgaben von Privatpersonen und Haushalten, wenn das Einkommen ansteigt. Eine viel bessere Option wäre es, auf finanzielle Unabhängigkeit hinzuarbeiten und mehr zu sparen.
Was ist das Problem von Menschen die der Lifestyle-Inflation oder dem Konsumismus verfallen sind?
Nur weil eine Person viel Einkommen hat, heisst es noch lange nicht, dass sie ein grosses Vermögen besitzt. Ganz im Gegenteil, oft bleibt wenig bis gar nichts am Monatsende über weil sie extrem viel konsumieren. Wenn sich das Einkommen aufgrund Jobverlust, Krankheit oder Pensionierung reduziert oder sogar wegfällt können sie plötzlich den gewohnten Lebensstil nicht mehr aufrechterhalten.
Lifestyle-Inflation und Konsumismus können sehr problematisch und existenzbedrohend sein. Es ist wie ein Hamsterrad aus dem Konsumenten nicht herauskommen. Bei jeder Erhöhung des Gehaltes und der sonstigen Einkommen wird mehr konsumiert und ausgegeben. Das macht es sehr schwer, mehr Geld beiseite zu legen, für den Altersruhestand vorzusorgen, und andere finanzielle Ziele zu erreichen.
Durchdachtes persönliches Finanzmanagement hilft, um Lifestyle-Inflation und Konsumismus vorzubeugen. Eine Strategie in allen Bereichen deines Finanzlebens kann dich davor bewahren, der schleichenden Konsumsucht zu verfallen. Wir listen dir einige dieser Strategien auf:
Wie kannst du Konsumismus und Lifestyle Inflation vorbeugen und was dagegen tun?
Egal wie man sie bezeichnet: Auch Anhänger der Lifestyle-Inflation und des Konsumismus, Kapitalisten, Materialisten und Fans der Konsumgesellschaft sehnen sich häufig nach mehr Bewusstsein und einem minimalistischeren Lifestyle. Unsere Gesellschaft wird sich immer mehr bewusst, dass eine rein Konsum bezogene Lebensweise Spuren hinterlässt.
Menschen suchen ganz bewusst Entschleunigung und aktive Erholung, nicht nur in der Freizeit. Yoga und Meditation wird von stark belasteten Menschen praktiziert, um der schnelllebigen Konsumgesellschaft für ein Paar Momente zu entfliehen. Manager fahren zur Erholung in ein Kloster nach Indien, gestresste Web-Designer machen als Ausgleich zum Alltag digitalen Detox und berufstätige Mütter fahren für eine Woche zur Flüssigdiät, um ihren Körper zu reinigen.
All das sind Arten von Verzicht, die helfen sollen das Unterbewusstsein zu stimulieren, zur Ruhe zu finden und unseren Konsum für einen Moment ruhen zu lassen - und das ist gut so.
Anhänger des Konsumismus und von Lifestyle-Inflation, identifizieren sich mit dem Ausmass ihres Konsums. Je mehr Kapital ihnen zur Verfügung steht, umso mehr wird für Konsum und Anschaffen von Besitz verwendet – in den seltensten Fällen führt das auch zu persönlichem Glück.
Viel eher wird sich mit bewusstem Konsum ausgewählter Dienstleistungen und Güter Zufriedenheit einstellen. Wie wenig oder wie viel es sein soll, hängt von individuellen Vorlieben ab.
Lifestyle-Inflation und Konsumismus können finanziell sehr schädlich und im Extremfall, der Konsumsucht, auch Existenz-bedrohlich sein. Es ist ratsam bei Anzeichen zu übermässigem Konsum, bewusst mit erwiesenen Strategien dagegen vorzugehen.
