Onlinebroker, Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung

finopt | May 12, 2021 | 6 Min
Selbst beim Onlinebroker investieren, Vermögensberatung oder Portfoliomanagement vom Vermögensverwalter - ein Überblick

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Deine Anlagemöglichkeiten: Selber traden, Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung. Wir schaffen Überblick!

 

Die wesentlichen Kriterien zum Entscheiden in welcher Form du anlegen solltest sind dein Wissen, deine Erfahrung, verfügbarer Zeitaufwand und wie kostensensitiv du bist. Der Blogpost fasst die wesentlichen Merkmale der drei genannten Anlageformen zusammen, beschreibt für wen sie sich eignen, wie sie funktionieren und wer sie anbietet.

 

Anlageformen für private Investoren im Überblick: Selbst verwaltet, Beratungsmandat, Vermögensverwaltung  

 

Selbstverwaltete Anlagen / Execution-only – Komplett unabhängig und ohne Beratung entscheiden
Was?

Bei selbst-verwalteten Anlagen besteht zwischen dem Kunden und der Depotbank / dem Broker eine reine Konto / Depotbeziehung. Die Depotbank stellt dem Anleger die Infrastruktur zur Verfügung, um sein Geld und damit getätigte Investitionen selbst zu verwalten.

Die Bank hat eine rein ausführende Rolle und gibt keine Beratung zu Finanzinstrumenten oder Anlagestrategien. Viele Broker bieten den Kunden zwar Marktinformationen und Nachrichten, Anleger müssen Ihre Anlageentscheidungen aber ohne weitere Beratung oder gezielte Anlagevorschläge treffen.

 

Für wen?

Jeder über 18 der im eigenen wirtschaftlichen Interesse handelt und über ein Girokonto verfügt kann ein Wertpapierdepot eröffnen. Anleger, die sich dafür entscheiden ihre Anlagen selber zu verwalten, teilen oft die folgenden Eigenschaften:

 

  • Ausreichend Zeit
  • Wissen und Erfahrung, um selber eine Anlagestrategie zu definieren
  • Disziplin, um diese eigenständig umzusetzen

 

Selbst verwaltete Anlagen sind günstiger und flexibler als alle anderen Anlageformen. Es fallen keine externen Kosten für Management oder Beratung an.

 

Wie?

Der Anleger muss ein Konto bei einer Depotbank eröffnen und kann dann nach eigenem Ermessen Veranlagungen tätigen. Dabei ist er vollständig frei und kann die eigene Anlagestrategie umsetzen, solange damit in Verbindung stehende Geschäfte von der Depotbank umgesetzt werden können.

 

Im Gegensatz zur diskretionären Vermögensverwaltung und zum Beratungsmandat ist bei einem Execution-only Anleger kein Test bezüglich Risikoneigung, Anlagehorizont oder anderer Anlageparameter nötig. Für gewisse Veranlagungen sind relevante Vorkenntnisse erforderlich. Depotbanken müssen dafür das Risikoprofil ermitteln und die Erfahrung des Kunden überprüfen.

 

Mit wem?

Die meisten Banken agieren auch als Depotbanken für Wertpapiere. Zusätzlich besteht die Möglichkeit bei reinen Online Brokern ein Wertpapierdepot zu eröffnen. Diese sind meist viel günstiger, persönlichen Ansprechpartner gibt es meist allerdings nicht. Online Broker stellen dem Anleger einen Online Plattform zu ihrer digitalen Infrastruktur zur Verfügung, die Wertpapier Depotstelle ist meist aber eine separate Depotbank.

 

Es ist unüblich, dass Vermögensverwalter selbst verwaltete Depots anbieten. Der Mehrwert eines Vermögensverwalters besteht in der Beratung oder der Verwaltung

 

 

Advisory / Beratungsmandat – von einem Berater unterstützt entscheiden
Was?

Bei einem Beratungsmandat schliesst der Anleger einen Vertrag mit einem Anlageberater ab erhält der Anleger Unterstützung von einem professionellen Anlageberater einer Bank oder eines Vermögensverwalters. Dieser berät, wie der Name schon erahnen lässt, kontinuierlich in Bezug auf die Anlagestrategie und über eine mögliche Umsetzung. Die endgültigen Entscheidungen trifft jedoch immer der Endkunde.

 

Für wen?

Ein Beratungsmandat ist die passende Option für einen Anleger der sein Geld nicht eigenständig verwalten möchte, die Anlageentscheidungen aber auch nicht vollständig delegieren und somit aus der Hand geben will. Anleger, die gerne Unterstützung beim Investieren und neue Anlageideen erhalten wollen entscheiden sich häufig für Beratungsmandate. Es besteht auch die Möglichkeit, mit neuen Anlagen in Kontakt zu kommen, und dabei darüber zu lernen. Zusätzlich können Anleger eigene Anlageideen mit Anlageexperten diskutieren und Expertenbewertungen zur persönlichen Anlagestrategie bekommen.

 

Wie?

Der persönliche Anlageberater des Kunden gibt, aufgrund regulatorischer Vorschriften, immer Anlageberatung im Kontext von dessen Gesamtportfolios. Hierbei werden ähnlich wie bei der diskretionären Vermögensverwaltung gewisse Parameter wie Risikoprofil, Anlagehorizont und persönliche Wünsche berücksichtigt.

 

Der Kunde entscheidet, wann, wo, wie oft und zu welchen Anlässen er kontaktiert und einbezogen werden möchte. Der Aufwand für den Anlageberater kann dementsprechend gross sein da jeder Anlagevorschlag individuell erstellt werden muss. Insofern bieten viele Banken und Vermögensverwalter Beratungsmandate nur ab einer gewissen Vermögensgrösse an.

 

Mit wem?

Beratungsmandate werden wegen des hohen Aufwandes auf Seiten des Anbieters nur von grösseren Banken oder Vermögensverwaltern angeboten. Privatbanken mit vermögenden Privatkunden, sogenannten High-Net-Worth-Individuals, sind dafür prädestiniert. Durch die Digitalisierung bieten mittlerweile auch wieder kleinere Banken und Finanzdienstleister Beratung für Anleger an.

 

Seit der Einführung der Finanzmarktrichtlinie MIFID2 (Markets in Financial Instruments Directive) sind die regulatorischen Mindestanforderungen für Analysen, Reports und Dokumentation der Beratungsdienstleistung und somit auch die Kosten für Kunden stark angestiegen.

 

 

Diskretionäre Vermögensverwaltung – alle Anlageentscheidungen abgeben
Was?

Bei einer diskretionären Vermögensverwaltung schliesst der Anleger einen Vertrag mit einem Vermögensverwalter ab. Innerhalb dieses Vertrags tritt der Anleger dem Vermögensverwalter die volle Diskretion ab, Finanzvermögen innerhalb vorher vereinbarter Parameter zu veranlagen und zu verwalten.

 

Für wen?

Diskretionäre Vermögensverwaltung und Mandate sind die passende Option für Anleger, die wenig Erfahrung mit Investitionen haben oder nicht über die Zeit oder Wissen verfügen, ihr Geld selber anzulegen und zu verwalten. Ein diskretionäres Mandat ist eine Lösung für Anleger, die bereit sind, alle Anlageentscheidungen über Vermögen innerhalb eines Depots / Portfolios komplett zu delegieren.

 

Diskretionäre Vermögensverwaltung wird von den meisten Banken und Vermögensverwaltern angeboten und ist die häufigste Veranlagungsform von Privatkunden.

 

Wie?

Die Verwaltung wird von einem Portfolio Manager oder einer digitalen Vemögensverwaltung / einem Robo Advisor durchgeführt. Regulatorische Bestimmungen geben vor, dass bestimmte Parameter vom Kunden vorgegeben werden müssen innerhalb derer dann das Vermögen verwaltet wird. Innerhalb des Vertrages zwischen Kunden und Vermögensverwalter werden meist die folgenden Parameter festgesetzt:

 

  1. Risikoniveau
  2. Anlageuniversum
  3. Anlagestrategie
  4. Zeithorizont
  5. Persönliche Bedürfnisse und Wünsche

 

Dies kann online oder im Rahmen eines persönlichen Gesprächs erörtert und aufgezeichnet werden. Nachdem der Vemögensverwalter mit dem Management des Mandates beginnt kümmert er sich um die Umsetzung innerhalb der vereinbarten Parameter. Meist erfolgt die Umsetzung analog zu Modell-Portfolios die dem Anlegerprofil des Kunden entsprechen. Der Kunde kann die Parameter ändern, direkt in die Zusammensetzung des Portfolios / Mandates einzugreifen ist meist jedoch nicht möglich. Der Kunde erhält Zugang zu Informationen und Reports die über die aktuelle Zusammensetzung und Performance des Mandates berichten.

 

Mit wem?

Diskretionäre Vermögensverwaltung wird von Banken und Vermögensverwaltern angeboten. Es ist ein Geschäft das gut skalierbar ist wenn das Geld aller Kunden mit denselben Anlage-Parametern gleich umgesetzt wird. Mittlerweile gibt es komplett digitale Services in der Anlageberatung, sogenannte Robo-Advisor. Der Anleger hat meist keinen Zugang zu einer direkten Ansprechperson und kann auf einer Onlineplattform Informationen über das eigene Mandat / Portfolio abrufen.

 

Die Gründe warum du anlegen solltest, haben wir in unserem Blogpost zum Investieren & Inflation dargestellt:

 

Warum Anlegen & Investieren der Inflation den Zahn zieht

Schlag der Inflation ein Schnippchen, bewahre den Wert deines Geldes, tricks negative Zinsen aus: Investiere & lass dein Geld für dich arbeiten.

 

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