Die wichtigsten Faktoren für unser persönliches Glück

finopt | Aug 11, 2021 | 6 Min
Was macht uns Menschen glücklich - Geld und Reichtum, zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Spass am Leben? Hier findest du aufschlussreiche Fakten …

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Was macht uns Menschen glücklich - Geld und Reichtum, zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit und Spass am Leben? Hier findest du aufschlussreiche Fakten …

Dieser Blogpost befasst sich damit, ob und wie Geld glücklich macht. Er beleuchtet, warum Menschen unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist. Als aufbauende Lektüre empfehlen wir dir unsere anderen Blogpost zum Thema Geld, Glück und Lifestyle zu lesen. Du findest sie in den Links im nächsten Absatz.

 

Unser Blogpost Empfundenes Glück in 156 Ländern: Ein internationaler Vergleich untersucht, wie in verschiedenen Ländern Glück empfunden wird:

Er beleuchtet, warum Menschen in verschiedenen Ländern so unterschiedlich zufrieden sind, mit welchen individuellen Aspekten Glück bewertet wird und inwiefern Reichtum erstrebenswert ist.

 

Der Blogpost Wie wichtig ist Geld? befasst sich damit, warum Streben nach mehr Geld nicht immer auch mehr Glück bringt. Er geht der Theorie auf den Grund, die besagt dass steigendes Vermögen und Einkommen abnehmend zu unserem persönlichen Glück beiträgt.

 

Wenn Einkommen einen grossen Teil des Unterschiedes in Zufriedenheit zwischen Ländern erklärt, wie begründet sich die unterschiedliche Zufriedenheit der Bewohner innerhalb des selben Landes? In den meisten Ländern der ersten Welt, also auch in Österreich, hat ja ein grosser Teil der Bevölkerung physiologische und Sicherheitsbedürfnisse abgedeckt. Zuerst zeigen wir, was Menschen ex-ante, also in Erwartung, antreibt. Danach zeigen wir auf, was sie ex-post, also rückblickend, glücklich macht.

 

 

Ex-ante: Wonach streben wir?

Eine Studie unter der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre hat in Deutschland Folgendes gefragt: „Was halten Sie persönlich im Leben für besonders wichtig und erstrebenswert?“. Diese Frage spiegelt eher das Wertegefüge als die Treiber zum persönlichen Glück wider. Die Antworten geben Aufschluss darüber, was Menschen in ihrem Handel antreibt und was sie durch ihr Handeln erreichen wollen.

 

Erstaunlicherweise spielen finanzielle Aspekte eine sehr untergeordnete Rolle. Erst an 15er Stelle wird materieller Wohlstand erwähnt. Es ist anzunehmen, dass es den Befragten ausreichend gut geht und ihre Grundbedürfnisse und ihr Lebensstandard durch geregeltes Einkommen oder finanzielle Unterstützung ausreichend gedeckt sind.

 

„Was halten Sie persönlich im Leben für besonders wichtig und erstrebenswert?“, IfD Allensbach 2018

 

 

 Was empfinden die Befragten dann als besonders erstrebenswert? Mehrere Aspekte in Bezug auf soziale Beziehungen werden am Häufigsten genannt. So sind Freunde (85%), Familie (81%) und glückliche Partnerschaften (75%) die dominanten Faktoren. Während die Hälfte angibt, Erfolg im Beruf sei wichtig, bezeichnen nur 35% der Befragten materiellen Wohlstand als besonders wichtigen Lebensaspekt - Naturerfahrungen, Reisen oder Lernen werden häufiger genannt.

 

 

Ex-post: Was hat uns glücklich gemacht?

Wieviele von den genannten Punkten wirklich umgesetzt werden ist eine andere Geschichte. Ausserdem stellt sich die Frage, ob die im Leben als wichtig und erstrebenswert empfundenen Dinge auch glücklich machen. Dieser Frage geht die nächste Studie nach. Wie können wir die Unterschiede des wahrgenommenen Glücks zwischen Bürgern, die alle Grundbedürfnisse erfüllt haben, erklären?

 

Eine aktuelle Befragung aus dem Jahr 2019 hat über 18 jährige in Deutschland gefragt, was wichtig ist, um glücklich zu sein. Jeder Befragte konnte mehrere Antworten auswählen. Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer empfinden Gesundheit als wichtigen Grund für das persönliche Glück. Für 31% ist eine gute Partnerschaft und für 31% eine intakte Familie ein Schlüssel zum Glück.

 

„Was ist für Sie am wichtigsten, um glücklich zu sein?“, YouGov 2019

 

 

Erst an vierter Stelle und mit 25% wird mit „ausreichend Geld“ ein finanzieller Faktor genannt. Ausreichend Geld bedeutet aber nicht Reichtum, sondern genug zu haben, um für die wichtigsten persönlichen Bedürfnisse aufkommen zu können. Jeder Mensch definiert ausreichend Geld anders und individuell für sich selbst. Für die meisten bedeutet es, genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, um den gewünschten Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

 

Für nur 15 % ist „Freiheit“, also zu tun und zu lassen was man will wesentlich. Im demokratischen Europa ist Freiheit meistens ein Resultat von ausreichend Vermögen welches es möglich macht, bewusste Entscheidungen zu treffen. Genug Geld zu haben um frei zu sein, ist nicht der wichtigste Aspekt für persönliches Glück. Er hat aber wesentliche Relevanz für einen Teil der Bevölkerung.

 

Eine Studie aus dem Jahr 2018 beschäftigt sich ebenfalls mit persönlichem Glück. Sie heisst „Always on – Digitales Glück“ und analysiert eine eingegrenzte Gruppe, Web-aktive Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren.

 

„Was ist Glück für Sie? Was bedeutet für Sie persönlich Glück?“, Marketagent 2018

 

Auch wenn die Resultate etwas anders sind, die Resultate sind sehr ähnlich wie in den vorangegangenen Befragungen. Neben Gesundheit (39%), dem mit Abstand meistgenannten Faktor, sind soziale Beziehungen zur Familie (27%) und Freunden (15%) Haupttreiber für persönliches Glück. Erst dann folgt finanzielle Absicherung und Wohlstand (11%).

 

 

Wenn die menschlichen Grundbedürfnisse gedeckt sind …

Wie in der globalen UNO Studie herauskommt, wünschen sich Menschen ausreichend Geld, um ihre grundlegenden Bedürfnisse zu decken. Ausserdem ist ihnen wichtig, durch finanzielle Unabhängigkeit, persönliche Freiheit zu erlangen. Sobald diese Grundbedürfnisse erfüllt sind, spielen Geld und Reichtum keine zentrale Rolle für persönliches Glück mehr. Legt man diese Erkenntnis auf Maslows Pyramide um, bemerken wir, dass Menschen dementsprechend zuerst die zwei untersten Stufen abdedecken wollen. Danach folgen persönliche und soziale Bedürfnisse.

 

Ähnliches findet auch der mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnete US-amerikanische Wissenschaftler Daniel Kahneman zusammen mit Angus Deaton in der Studie „High income improves evaluation of life but not emotional wellbeing“. Die Autoren unterscheiden emotional empfundenes Glück im Alltag und langfristige Zufriedenheit mit dem Leben. Sie verwenden dieselben Daten wie die schon erwähnte UN Studie und finden heraus, dass ein hohes Einkommen (über 75‘000 USD pro Jahr) zwar Lebenszufriedenheit steigert aber nicht empfundenes Glück. Niedriges Einkommen wird jedoch, sowohl mit niedriger Lebenszufriedenheit, als auch alltäglichem Glücklichsein assoziiert.[1] Wenn wir also nicht genug für unsere Grundbedürfnisse haben bedeutet das emotionalen Stress und reduzierte Glücksgefühle.

 

Deshalb ist der Weg zum persönlichen Glück in der westlichen Welt, also auch Österreich und Deutschland, hauptsächlich in Gesundheit, sozialen Beziehungen und persönlicher Entwicklung zu finden. Wir streben danach, die höherstehenden Bedürfnisse der Pyramide abzudecken. Das ist es was die meisten von uns auf der Suche nach Glück antreibt und glücklich macht.

 

Das persönliche Wertegefüge spielt dabei natürlich eine wesentliche Rolle. Jedes Individuum kann nur selber entscheiden, was für das persönliche Glück relevant ist. Geld spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Die Mehrheit empfindet das als ausreichend, alles was darüber hinaus geht ist sehr subjektiv.

 

Was können wir daraus lernen?

Gar kein Geld zu haben macht unglücklich, Unmengen davon zu besitzen nicht unbedingt viel glücklicher. Sich Wesentliches wie Wohnen, Ernährung und andere lebensnotwendige Grundbedürfnisse, problemlos durch finanzielle Sicherheit zu erfüllen, ist wichtig für Zufriedenheit und empfundenes Glück. Ein gewisser Wohlstand erleichtert das Leben und nimmt den Menschen Ängste und Sorgen. Oft verbinden sie mit ausreichend Einkommen und Vermögen Freiheit – das macht definitiv glücklich.

 

Sobald jedoch unsere materiellen Grundbedürfnisse gedeckt sind, treten schnell andere Aspekte in den Vordergrund. Dann werden Gesundheit, persönliche Beziehungen zur Familie, Freunden und dem Partner zentral für das empfundene Glück. Wer es bis ganz oben auf Maslows Bedürfnis-Pyramide schafft der trägt durch die Erfüllung von Ich-Bedürfnissen zum persönlichen Glück bei und wird durch Selbstverwirklichung zufrieden.

 

Herauszufinden, was einen glücklich macht, ist ein Prozess der sich in unterschiedlichen Lebensphasen aufs Neue durchleben lässt. Wichtig ist es, bei der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse nicht die Balance zu verlieren, und Lebensbereiche ausser Acht zu lassen. Jeder Mensch hat zudem ein unterschiedliches Wertegefüge und eine andere Wahrnehmung von Glück. Das bei sich selbst aber auch bei anderen zu erkennen, und zu akzeptieren, macht uns sicher auch glücklich.

 

[1] High income improves evaluation of life but not emotional well-being, Daniel Kahneman and Angus Deaton, 2010.

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